GRÜNE besuchen Pumpspeicherkraftwerk in Hemfurth:
Ein wichtiger Baustein zur Energiewende
Die hessischen Landtagsabgeordneten von Bündnis 90/ Die Grünen, Jürgen Frömmrich und Kaya Kinkel, haben das Pumpspeicherkraftwerk in Hemfurth am Edersee besucht, um sich mit Jürgen Damm (Leiter Kraftwerksgruppe Pumpspeicherkraftwerke) von der Firma Uniper über die Rolle von Pumpspeicherkraftwerken für die Energiewende und die aktuellen Herausforderungen auszutauschen.
Die Bedeutung von Pumpspeicherkraftwerken für die Energiewende
Pumpspeicherkraftwerke sind besonders wichtig, um die Energieversorgung in Deutschland stabil zu halten, da Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne oft schwankt. Wenn zum Beispiel bei Windstille weniger Strom produziert wird, können Pumpspeicherkraftwerke schnell einspringen und den fehlenden Strom ausgleichen. Das funktioniert, indem in Zeiten von Stromüberschuss Wasser in ein höher gelegenes Becken gepumpt wird. Wenn dann Strom gebraucht wird, wird das Wasser wieder abgelassen und erzeugt dabei Strom. Diese Kraftwerke können Strom speichern und auch schnell wieder abgeben, wenn er benötigt wird.
Die Pumpspeicherkraftwerke Waldeck I und Waldeck II leisten hierbei einen bedeutenden Beitrag. Mit einer Leistung von insgesamt 620 Megawatt können die beiden Anlagen kurzfristig Stromüberschüsse aus Wind- und Solarenergie speichern und bei Bedarf wieder ins Netz einspeisen. Diese Technologie ermöglicht es, Lastspitzen zu decken und die Versorgungssicherheit auch bei einer schwankenden Einspeisung erneuerbarer Energien aufrechtzuerhalten.
Fehlende Rahmenbedingungen für den Ausbau von Waldeck 2 Plus
Ein zentrales Thema des Besuchs war die in den 10er Jahren geplante Erweiterung Waldeck 2 Plus, damals gehörte das Pumpspeicherkraftwerk noch zur EON. Die Pläne liegen seit 2012 auf Eis. Der Grund: mangelnde wirtschaftliche Rahmenbedingungen. „Die aktuellen Strommarktbedingungen verhindern Investitionen in Speichertechnologien wie Pumpspeicherkraftwerke. Wir als Abgeordnete setzen uns dafür ein, dass klare und verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit wichtige Projekte wie Waldeck 2 Plus endlich realisiert werden können“, so die beiden Abgeordneten.
Ausblick: Bundesweite Gespräche und die Zukunft der Speichertechnologie
Auch auf der Bundesebene stehen Pumpspeicherkraftwerke zurzeit im Fokus. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck traf sich mit den Branchenvertretern um über die zukünftige Rolle der Pumpspeicherkraftwerke zu sprechen und um Lösungen zu erarbeiten, wie die notwendige Investitions- und Planungssicherheit für Speichertechnologien gewährleistet werden kann. Aktuell verfügt Deutschland über rund 10 Gigawatt an Pumpspeicherleistung. Im Bundeswirtschaftsministerium geht man davon aus, dass Deutschland das Potenzial hat, seine Pumpspeicherkapazität um 2-3 Gigawatt zu erhöhen.
„Pumpspeicherkraftwerke wie Waldeck sind zentrale Bausteine der Energiewende. Ihre Rolle wird in Zukunft noch wichtiger werden, um die schwankende Einspeisung aus erneuerbaren Energien auszugleichen. Es ist entscheidend, dass die Politik auf Bundesebene jetzt die richtigen Weichen stellt und vom Land klare Signale für die Unterstützung kommen, damit Projekte wie Waldeck 2 Plus vorankommen. Die existierenden Potentiale müssen gehoben werden um Speicherkapazitäten zu erschließen, aber auch um die Wertschöpfung in den ländlichen Regionen zu erhöhen,“ erklären Jürgen Frömmrich und Kaya Kinkel abschließend.