„Klimaschutz vor Ort“ – Grüne Landtagsabgeordnete Kaya Kinkel und Martina Feldmayer besuchten auf ihrer Sommertour die Gemeinde Kaufungen
Wie gelingt Klimaschutz vor Ort? Diese Frage diskutierten die Landtagsabgeordneten Kaya Kinkel und Martina Feldmayer von Bündnis 90/Die Grünen mit grünen Kommunalpolitiker*innen aus dem Landkreis und der Stadt Kassel. Auf ihrer Sommertour besuchten sie Kaufungen und machten sich ein Bild vom Klimaschutzkonzept und den Klimaschutzaktivitäten der Gemeinde.
In seiner einführenden Präsentation gab Bürgermeister Arnim Roß einen Einblick in die integrierte Klimaschutzstrategie und bisherige Meilensteine in der Umsetzung. Dazu gehören u.a. die Gründung eines Gemeindewerks und die Beteiligung der Gemeinde an den Windparks „Kreuzstein“ und „Stiftswald“. Auch die Bürgerenergiegenossenschaft Kaufunger Wald eG, die sich vor zehn Jahren gegründet hat, ist ein wichtiger Akteur des Klimaschutzes in Kaufungen. „Damit haben wir unser Ziel, Energie in öffentlicher Hand und in Bürger*innenhand zu erzeugen und die Wertschöpfung aus Wind- und Sonnenenergie für die Region zu nutzen, schon heute erreicht,“ so Roß. Als weiteren wichtigen Meilenstein nannte der Bürgermeister die Einrichtung einer Stelle für das Klimaschutzmanagement, das für die erfolgreiche Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes unverzichtbar sei. „Ziele, Maßnahmen und die Akquise von Fördermitteln aus den Förderprogrammen von Bund und Land müssen Hand in Hand gehen und dafür brauchen wir dauerhaft eine professionelle Ressource,“ so der Bürgermeister.
Kinkel und Feldmayer zeigten sich beeindruckt vom Stellenwert, den der Klimaschutz in der Gemeinde hat und erkundigten sich nach den Gelingensbedingungen für die erfolgreiche Klimaschutzpolitik vor Ort. Jochen Lody, Kaufunger Gemeindevertreter und Ortvereinsvorsitzender der Kaufunger Grünen, betonte die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft, Gemeindevertretung, Verwaltung und konsequenter Bürger*innenbeteiligung. „Wir hatten und haben hier kaum Akzeptanzprobleme, weil sich alle beteiligen können und wir versuchen, die Bürger*innen auf dem Weg zur klimaneutralen Gemeinde mitzunehmen.“ Darüber hinaus profitieren die Bürger*innen auch ganz direkt, z.B. über die Energieberatung und die Fördermittelberatung für energetische Sanierungen, die über das Klimaschutzmanagement angeboten werden,“ erläuterte Lody.
Neben Strom- und Wärmeerzeugung aus regenerativen Energien und Energieeinsparung beinhaltet die Kaufunger Klimaschutzstrategie auch Maßnahmen in den Bereichen Verkehr, Ökologie und Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Auf dem anschließenden Klimaschutzspaziergang standen neben dem Besuch des Ladenlokals vom Klimaschutzmanagement, das Car-Sharing – System, Mitfahrbänke und das neue Lastenradverleihsystem in Kaufungen auf dem Programm. Siebzehn Lastenräder für unterschiedliche Einsatzbereiche konnten über eine Landesförderung durch die Gemeinde, unterstützt vom Verein Spurwechsel e.V., angeschafft werden. Sie sollen in Zukunft einen wichtigen Beitrag zu einer klimafreundlichen innerörtlichen Mobilität leisten.
„Kaufungen hat bereits früh den Fokus auf Klimaschutz und den Ausbau der Erneuerbaren Energien vor Ort gezeigt. Besonders beeindruckend ist die breite Akzeptanz, mit der auch Windkraftprojekte vor der Haustür getragen werden“, so Kaya Kinkel. Martina Feldmayer zeigte sich zufrieden, dass die Förderprogramme des Landes vor Ort ankommen. „Mit den Klimakommunen schaffen wir in Hessen einen starken Anreiz für Kommunen und Landkreise sich dem Klimaschutz zu verschreiben und zugleich von höheren Fördersätzen durch das Land zu profitieren. Es freut mich zu sehen, wie Kaufungen mit bestem Beispiel vorangeht und schon heute eine klimafreundliche mit Weitblick betreibt“.
Der Sommertour Besuch der beiden Landtagsabgeordneten endete auf dem Feierabendmarkt, wo bei regionalen Leckereien und kühlen Getränken weitere Gespräche stattfanden.