Noch genau 11 Tage bis ich für knapp drei Monate nach Südafrika fliege. Ich habe das unglaubliche Glück, ein Forschungsstipendium für ein interessantes Projekt in Port Elizabeth zu bekommen.
Durch eine Kommilitonin bekam ich Mitte August eine Mail mit folgendem Ausschreibungstext weitergeleitet:
„Kurzfristig werden Stipendien für das Jahr 2012 vergeben:
Master- und Bachelor-Studierende können für 3 Monate (Oktober bis Dezember 2012) in Port Elizabeth (Südafrika) einen Forschungsaufenthalt verbringen oder ein Praktikum absolvieren.“
Ich habe mich auf folgendes Projekt beworben:
„Identifikation von Maßnahmen zur CO2-Einsparung in Townships“
Ziel ist es, die CO2-Emission in Townships zu untersuchen und einen Maßnahmenkatalog zur Emissionsreduktion zu entwickeln. Dabei geht es nicht um Infrastrukturmaßnahmen, sondern um Kleinstprojekte, die mit geringem Aufwand, auch von den Einwohnern des Townships selbst oder mit Unterstützung von Entwicklungshilfeorganisationen durchgeführt werden können.
Und schon Ende August kam die Zusage! Ohne mehr zu wissen als im Ausschreibungstext steht, habe ich nach einigem Abwägen und Gesprächen zugesagt und meinen Flug gebucht.
Bei einem Treffen in Oldenburg wurde uns dann mehr erzählt:
Die Stiftungsprofessur Entrepreneurship an der Uni Oldenburg ist Träger des DAAD-geförderten Projekts „ICET – International Center for Social Entrepreneurship and Technology“, welches seit Anfang Juni 2012 läuft. Kurzfristig wurden Stipendien für drei Teilprojekte vergeben, die von Oktober bis Dezember in Port Elizabeth durchgeführt werden sollen.
In dem, auf das ich mich beworben habe geht es um CO2-Kompensationsmaßnahmen die über den offiziellen CO2-Handel durch das Kyoto-Protokoll geregelt sind. Das Prinzip ist ungefähr folgendes:
Deutschland hat sich im Rahmen des Kyoto-Protokolls bestimmten Ziele zur Emissionsreduktion auferlegt.Um diese Selbstverpflichtung einhalten zu können und die Zielerreichung so effizient wie möglich zu gestalten, wurden flexible Mechanismen eingeführt. Eine Art von Isntrumenten, neben dem Emissionshandel mit Emissionsberechtigungen sind freiwillige Klimaschutzprojekte, die Unternehmen im Ausland durchführen und im Gegenzug dafür Emissionszertifikate erhalten. (Den größten Teil der Reduktionsverpflichtungen müssen sie allerdings im Inland erreichen, die Maßnahmen sind nur ergänzend). Eine solches Klimaschutzprojekt soll in Südafrika, in Port Elizabeth aufgebaut werden. Die Besonderheit ist, dass es sich nicht nur um ein Projekt handelt, sondern eine Projektbündelung innerhalb dessen eine Vielzahl an Einzelmaßnahmen durchgeführt werden können. Vorteil daran ist, dass bisher unwirtschafltiche Projekte aufgrund hoher Transaktionskosten jetzt im Rahmen einer Bündelung realisiert werden können.
Unser Ziel ist es nun, innerhalb von den drei Monaten vor Ort, einen Projektantrag zu schreiben damit eine solche Projektbündelung, „Programm of Activities“, in Port Elizabeth gegründet wird. Schwerpunkt sollen dabei Effizienz-/Einsparmaßnahmen in den Townships sein die bestenfalls gleichzeitig positive Auswirkungen auf die Einkommensverhältnisse und die gesellschaftliche Teilhabe haben.
So weit die Theorie – ich berichte wenn ich weiß, wie genau das aussehen kann!
Am 1. Oktober fliege ich über Abu Dhabi und Johannesburg nach Port Elizabeth. Für die ersten Nächte habe ich ein Hostel gebucht, außer mir haben noch weitere StudentInnen von der Uni Oldenburg ein Stipendium bekommen. Ich bin unheimlich gespannt auf die Zeit und werde regelmäßig über meine Erfahrungen bloggen!
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