24. Januar 2018

„FLÜSTERASPHALT“ für Ausbau der A4

In meiner ersten Bürgersprechstunde konnte ich Herrn Dr. Joachim Dähn und Herrn Bernd Raacke von der BI-A4-Lärmschutz ein Schreiben von Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) überreichen, in dem zugesichert wird,  dass für den gesamten Ausbaubereich der Autobahn A4 „zu den bereits geplanten Lärmschutzwänden im Bereich Eichhof und Johannesberg, zusätzlich offenporiger Asphalt (Flüsterasphalt) im gesamten Streckenbereich – mit Ausnahme auf den Brückenbauwerken – eingebaut“ werde. („Offenporiger Asphalt bringt einen großen Nutzen, da er die Rollgeräusche von Fahrzeugen, speziell des Schwerverkehres, erheblich senkt.)

 

Folgende Pressemitteilung hat Herr Dr. Dähn daraufhin verfasst:

Mehr Lärmschutz für Bad Hersfeld

Die Bürgerinitiative-A4-Lärmschutz (BI-A4) hat durch ihr jahrelanges Bemühen um einen verbesserten Lärmschutz entlang der BAB A4 Hersfeld-West im Zuge des bevorstehenden Ausbaues jetzt einen großen Erfolg erzielen können, der allen Hersfeldern zu Gute kommen wird.

In einem von der Landtagsabgeordneten K. Kinkel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) der BI-A4 übergebenen Schreiben vom 04.01.2018 teilt Verkehrsminister Al-Wazir (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) der BI-A4-Lärmschutz mit, dass für den gesamten Ausbaubereich der Autobahn A4 „zu den bereits geplanten Lärmschutzwänden im Bereich Eichhof und Johannesberg… zusätzlich offenporiger Asphalt (Flüsterasphalt) im gesamten Streckenbereich – mit Ausnahme auf den Brückenbauwerken – eingebaut“ werde, weil „offenporiger Asphalt einen großen Nutzen bringt“; senkt er doch die Rollgeräusche von Fahrzeugen, speziell des Schwerverkehres, erheblich.

Damit kommt die Planungsbehörde des Verkehrsministeriums, HessenMobil, den Forderungen von Hersfelder Bürgern, den Kliniken und der Stadt Bad Hersfeld nach einem verbesserten Lärmschutz entlang der Autobahn endlich nach. Diese hatten in Beweisanträgen nachgewiesen, dass HessenMobil bei der Berechnung der bisher geplanten Lärm-schutzmaßnahmen sowohl von falschen Zahlen zur Verkehrsentwicklung als auch von einem falschen Prognosezeitraum ausgegangen war. Mit dem Flüsterasphalt soll nun erreicht wer-den, dass besonders in den Wohngebieten Eichhof und Johannesberg sowie im Bereich des Kurparks (Kliniken!) und Tageberges die Lärm-Grenzwertüberschreitungen, besonders in der Nacht, deutlich gesenkt werden (-5dbA). Allerdings wird es die ebenfalls von der BI-A4 geforderte 2. Lärmschutzwand (LSW) auf der Kurpark-/ Tagebergseite dann nicht geben, weil es „durch nicht vermeidbare Reflexionen ( durch die LSW,d.V.) zu einer Verschlechterung der Lärmsituation im Bereich Johannesberg führen“ würde. Das von der BI-A4 ebenfalls geforderte Tempolimit (nachts LKW 60, PKW 80 kmh) wird in dem Schreiben nicht erwähnt.

Die geänderten Planungsunterlagen müssen nun in Bad Hersfeld wieder erneut offen gelegt werden, so dass die Träger öffentlicher Belange ( Verwaltung, Öffentlichkeit) ihre weiteren Bedenken mit einbringen können. Dabei haben auch Bürgermeister Fehling und die Hersfelder Stadtverordneten die Gelegenheit, ihrem in der Stadtverordnetenversammlung vom 28.09.2017 einstimmig gefassten Beschluss für die Beantragung eines Tempolimits auf der A4 im Bereich Eichhofsiedlung bis Helfersgrund Nachdruck zu verleihen. Als Kompensationsmaßnahme wegen des Wegfalls der 2. LSW wäre ein Tempolimit zur weiteren Senkung der Lärmbelastung – speziell auf der ungeschützten Kurparkseite – erforderlich, denn durch die Reflexionen des Lärms an der LSW der Johannesbergseite wird die Lärmbelastung Richtung Kurpark/Tageberg wieder erhöht. Das Tempolimit sollte bereits schon jetzt, vor Beginn der Baumaßnahmen, zur sofortigen Lärmminderung durchgesetzt und nach dem Ausbau beibehalten werden, was angesichts der weiteren Zunahme des Schwerverkehrs um ca. 40 Prozent bis 2030 (Prognose BVWP) dringend geboten ist.

Dr. Joachim Dähn, Bernd Raacke                                                                             21.01.2018

Sprecher BI-A4-Lärmschutz