23. Mai 2024

Schwarze Zeiten für den Wald in Hessen

Die neue Landesregierung in Hessen hat den Naturschutz im Wald binnen weniger Monate von der Agenda gestrichen.

„Die Ausweisung von Naturschutzgebieten im Wald wurde gestoppt, alte Buchen in FFH Gebieten können wieder abgeholzt werden und die Zertifizierung nach FSC wird beendet. Das sind schwarze Zeiten, vor allem für so waldreiche Regionen wie Hersfeld-Rotenburg, wo die Auswirkungen des Klimawandels deutliche Spuren im Wald hinterlassen haben.“

Die Landtagsabgeordnete Kaya Kinkel zeigt sich entsetzt darüber, dass die Regierungskoalition aus CDU und SPD aus der nachhaltigen Waldwirtschaft im Hessischen Staatswald aussteigen will.  „Nach dem Ausweisungsstopp für Naturschutzgebiete ist dies der nächste Rückschritt für den Naturschutz in Hessen, den die Landesregierung betreibt“, so Kinkel.

Das Aussetzen der Zertifizierung bedeutet auch im Landkreis Hersfeld-Rotenburg eine massive Gefahr für das heimische Ökosystem. Um der kurzfristigen Wirtschaftlichkeit willen, sollen mehr fremdländische Baumarten gepflanzt werden, als FSC erlaubt. Damit befeuert der Minister das Artensterben in Hessen, denn viele Tiere und Pflanzen brauchen heimische Bäume zum Überleben. Wir GRÜNE warnen vor diesem gewagten Experiment, das die Ökosysteme durcheinanderbringt und unsere massiv geschädigten Wälder weiter schwächen könnte: Darum ist heute ein schwarzer Tag für den hessischen Wald.“

Die FSC-Zertifizierung fußt auf einem breiten Bündnis, das soziale, ökologische und ökonomische Interessen im Wald gleichberechtigt betrachtet – das sollte gerade auch die SPD wissen, die FSC in ihrem Wahlprogramm noch als Mindeststandard bezeichnete. Die Landesregierung will nun die Wirtschaftlichkeit des Waldes an erste Stelle rücken – nachhaltige Forstwirtschaft in Zeiten von Klima- und Biodiversitätskrise ist das nicht.

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