28. Oktober 2019

Klimaschutz in Dorf und Stadt

Nachbericht

Was können Kommunen für den Klimaschutz tun? Wie können Sie sich auf Wetterextreme einstellen? Dazu hatte der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen nach Bebra eingeladen. Gastreferent war Guido Spohr, der ehemalige Klimamanager der Stadt Bad Hersfeld.

Sprecherin Martina Selzer stellte eingangs provokativ die Frage: „Ist Klimaschutz nur eine Modeerscheinung?“, um dies gleich zu widerlegen. Seit 1992, dem Klimagipfel in Rio de Janeiro existieren internationale Ziele, die Erderhitzung durch wirksamen Klimaschutz zu begrenzen. Obwohl deren Auswirkungen immer deutlicher spürbar sind, blieben wirksame Schritte unter den unionsgeführten Regierungen aus, die von Rot-Grün eingeläutete Energiewende wurde in vielen Punkten blockiert. Auch das aktuelle Klimapaket der Bundesregierung wird nicht dazu führen, die Pariser Klimaziele für Deutschland zu erreichen.

Guido Spohr berichtete, wie in Bad Hersfeld Strukturen für mehr Klimaschutz geschaffen wurden. „Viele unserer Maßnahmen haben hessenweit Nachahmer gefunden.“ So wurde eine unabhängige, nahezu kostenlose Energieberatung für jede Bürgerin und jeden Bürger eingeführt und ein Altbausanierungsprogramm für die Stadt ins Leben gerufen. Die Evaluierung des Programms zeigt, dass dabei ein hoher Teil der Wertschöpfung in der Region bleibt und lokale Handwerker von dem Programm profitieren. Darüber hinaus sparen die sanierten Gebäude erheblich Energie und damit CO2-Emissionen ein. Gut für die Region und für die Umwelt.

Nach Spohrs konkreten Beispielen aus der Stadt Bad Hersfeld informierte Kaya Kinkel, Landtagsabgeordnete der GRÜNEN und Mitglied des Kreistags Hersfeld-Rotenburg, über die vielfältigen Möglichkeiten, in der Kommunalpolitik für den Klimaschutz tätig zu werden. So werden z.B. Bebauungspläne in einer Kommune aufgestellt, in diesen kann man beispielsweise Vorgaben zum Einsatz Erneuerbarer Energien, Steingärten oder Dachbegrünungen machen. Durch Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden wie Rathaus, Kindergarten oder Dorfgemeinschaftshaus kann eine Gemeinde selbst regenerative Energie erzeugen. Kinkel: „Man muss nicht darauf warten, dass die Bundesregierung endlich aktiv wird, sondern kann in jeder Gemeinde selbst Veränderungen bewirken.“

Martina Selzer appellierte am Ende der Veranstaltung an die rund dreißig Gäste: „Auch mit vielen kleinen Schritten kann man etwas gestalten. Nicht resignieren, sondern handeln: Für die Kommunalwahl 2021 aufstellen lassen und auf kommunaler Ebene für den Klimaschutz eintreten!“

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