„Wir werden weiterhin Windkraft im Wald ermöglichen und hierzu auch Flächen im Eigentum des Landes bereitstellen. So steht es im Koalitionsvertrag und daran halten wir fest. Die Herausforderungen, die klimabedingt in unseren Wäldern vor uns liegen und die wir jetzt mit dem kürzlich von der Landesregierung vorgestellten 12-Punkte-Plan für den hessischen Wald angehen, stellen dazu keinen Widerspruch da, denn Windkraft im Wald ist an strenge Vorgaben gebunden und wird von über 70% Menschen in Hessen befürwortet“, sagt Frank Diefenbach, Sprecher der GRÜNEN für Wald und ländlichen Raum heute im Plenum des Hessischen Landtages.
Auf den Hügeln der Mittelgebirge wehe mehr Wind als in den Tälern und diese Hügel seien oft bewaldete Gebiete. „Außerdem gilt es, zum Schutz der Anwohner wichtige Abstandsregelungen zur Wohnbebauung einzuhalten, wodurch die Nutzung der Windkraft im Wald notwendig wird. Sollte zusätzlich zu den vorgeschriebenen Mindestabständen zur Wohnbebauung nun auch die Waldfläche – also 42% der hessischen Landesfläche – als Standort für Windenergieanlagen außer Betracht fallen, so gäbe es in Hessen nicht genügend Flächen für die Energiewende. Zudem beanspruchen Windenergieanlagen im Verhältnis zur ihrer energetischen Effizienz nur wenig Fläche, vor allem im Vergleich mit der Braunkohlegewinnung“, so Diefenbach.
Für alle benötigten voll- oder teil¬versiegelten Flächen müssten forstrechtliche und naturschutzrechtliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erbracht werden. Diefenbach: „Außerdem müssen die dauerhaft versiegelten Flächen zu hundert Prozent ausgeglichen werden. Verloren gegangene Waldflächen müssen an andere Stelle wiederaufgeforstet werden. In waldreichen Gebieten kann auch eine Walderhaltungsabgabe in Frage kommen, um damit in waldärmeren Gegen¬den neuen Wald anzulegen. So sind aktuell nur zwei Prozent der Landesfläche für die Windenergie vorgesehen, 98% der Hessischen Flächen bleiben also frei von Windenergieanlagen. Das Zwei-Prozent-Ziel wurde 2011 im Rahmen des hessischen Energiegipfels vereinbart, dem auch bekanntlich die FDP-Fraktion zugestimmt hat. Innerhalb der Regionalplanung werden Waldflächen mit höchster ökologischer Wertigkeit ohnehin für Windkraftstandorte ausgeschlossen. Betrachtet man die Ökobilanz, dann macht es einen großen Unterschied, ob ein Baum für eine Straße oder für ein Windrad fällt, denn die Windkraft leistet einen wertvollen Beitrag zur Energiewende.
Windkraft – auch die im Wald – ist deshalb ein wichtiger Beitrag dazu, unser Klima zu schützen und somit die Voraussetzung dafür zu schaffen, die Wälder in Hessen und weltweit überhaupt erst erhalten zu können.“
Lisa Uphoff Pressesprecherin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag Schlossplatz 1-3 65183 Wiesbaden Tel. 0611-350 597 Fax: 0611-350 600 presse-gruene@ltg.hessen.de www.gruene-hessen.de
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